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Beitragsanpassungen Ihrer privaten Krankenversicherung für Beamte – Was nun?

Kostenloser Krankenversicherungsvergleich für Beamte

Beitragsanpassungen Ihrer privaten Krankenversicherung für Beamte – Was nun?

Frau in lila Pullover schaut in die Kamera

Beitragsanpassungen sind immer ärgerlich. Dennoch sind diese bei jeder privaten Krankenversicherung für Beamte im Laufe der Jahre immer wieder notwendig.

Auf welchen gesetzlichen Grundlagen eine Beitragsanpassung durchgeführt werden darf, wieso es zu Beitragssteigerungen kommt und wie Sie als Kunde einer privaten Krankenversicherung damit am besten umgehen, möchte ich Ihnen heute näherbringen.

Wann müssen Beitragsanpassungen vorgenommen werden?

Beitragsanpassungen können von privaten Krankenversicherungen nicht willkürlich vorgenommen werden. Diese unterliegen klaren gesetzlichen Grundlagen.

Jede private Krankenversicherungsgesellschaft muss die kalkulierten Leistungen je Tarif und Personengruppe jährlich überprüfen. Sollte es dabei zu Abweichungen hinsichtlich kalkulierten und der tatsächlichen Leistungsausgaben kommen muss eine Beitragsüberprüfung und ggf. Beitragsanpassung vorgenommen werden.

Kommt es in der Nachkalkulation zu einer Abweichung von mehr als 10 Prozent bzw. weicht die Sterbewahrscheinlichkeit um mehr als 5 Prozent ab, ist die Prüfung der Tarifbeiträge gesetzlich vorgeschrieben.

Diese Überprüfung der Beitragskalkulation wird durch unabhängige Treuhändler vorgenommen. Eine entsprechende Information erhält auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

Aus welchen Gründen kommt es zu Beitragssteigerungen?

Für Beitragsanpassungen gibt es in der Regel verschiedene Gründe. Zu diesen gehören beispielsweise:

Medizinische Inflation
Im Gesundheitswesen sind die Preissteigerungen von jährlich ca. 4,5 Prozent nicht mit der allgemeinen Inflationsrate zu vergleichen. Dabei gilt der medizinische Fortschritt als einer der Hauptgründe für die hohen Kostensteigerungen.

Neue Medikamente, moderne Diagnoseverfahren und immer bessere Methoden zur Behandlung von Erkrankungen: Als Mitglied einer privaten Krankenversicherung profitieren Sie vom medizinischen Fortschritt. Allerdings ist dieser Fortschritt natürlich auch mit steigenden Kosten verbunden.

Rechnungszins
In Niedrigzinsphasen an den Kapitalmärkten ist es für die Privatversicherer schwieriger eine ausreichende Verzinsung in Bezug auf die Altersrückstellungen zu erwirtschaften.

Dies kann eine Absenkung des Rechnungszinses in der Tarifkalkulation zur Folge haben. Um die Altersrückstellungen auch zukünftig in der erforderlichen Höhe aufbauen zu können, muss in diesem Fall eine Erhöhung des Sparanteils erfolgen, um die fehlenden Zinserträge auszugleichen.

Es gibt natürlich noch weitere bedeutende Gründe, die eine Beitragserhöhung durch die PKV zur Folge haben. Dazu gehört z.B. die erhöhte Lebenserwartung.

Wie reagieren Sie am besten auf eine Beitragserhöhung Ihrer privaten Krankenversicherung?

Durch die Beitragserhöhung Ihrer PKV ergibt sich für Sie ein außerordentliches Kündigungsrecht. Allerdings empfehle Ihnen keinesfalls Ihre private Krankenversicherung für Beamte aus der ersten Verärgerung über die Beitragsanpassung direkt zu kündigen.

Überlegen Sie auf Grundlage der Fakten ganz genau, ob ein Krankenversicherungswechsel wirklich Sinn macht.

Dabei spielen verschiedene Fakten eine wichtige Rolle, die Sie unbedingt berücksichtigen sollten:

Die langfristige Beitragsentwicklung ist entscheidend
Werfen Sie einen Blick auf die langfristige Beitragsentwicklung Ihrer PKV. Jede Privatversicherung erhöht Ihre Beiträge von Zeit zu Zeit. Deshalb ist es bedeutend die durchschnittliche Beitragsentwicklung über die letzten 10 Jahre oder einen noch längeren Zeitraum zu betrachten. Nur dadurch lässt sich feststellen, ob Ihre Krankenversicherung wirklich die Beiträge dauerhaft deutlicher erhöht hat als der Marktdurchschnitt oder es keine besonderen Abweichungen gibt.

Wechseln Sie aus der ersten Verärgerung über die Beitragserhöhung Ihre PKV, kann es Ihnen passieren, dass Ihre neue privaten Krankenversicherung schon wenige Monate später oder zu Beginn des kommenden Jahres eine Beitragsanpassung durchführt. In diesem Fall haben Sie rein gar nichts gewonnen. Von daher ist die Begutachtung der durchschnittlichen Steigerungen über einen längeren Zeitraum unverzichtbar. Lassen Sie sich dazu schriftliche Unterlagen aushändigen. Nur dadurch stellen Sie sicher, dass die Aussagen über die Beitragsentwicklungen auch stimmen.

Vergleichen Sie die Leistungen
Neben der Frage nach der Nachhaltigkeit von Ersparnissen im Monatsbeitrag über die kommenden Jahre, spielen natürlich auch die Leistungen des Krankenversicherungstarifes eine wesentliche Rolle.

Vergleichen Sie auch in diesem Punkt die Bedingungen exakt miteinander. Was nützt Ihnen die monatliche Ersparnis, wenn Sie im Gegenzug in Zukunft bei medizinischen Leistungen ständig zuzahlen müssen. Die dadurch für Sie entstehenden zusätzlichen Kosten können im Laufe der Jahre bei Weitem höher ausfallen als Ihre kleine Ersparnis.

Von daher ist es bedeutend keine Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Ein qualitativ guter Versicherungsschutz kostet Geld. Vor einem Krankenversicherungswechsel sollten Sie daher unbedingt die unterschiedlichen Bedingungswerte studieren. Gerade das Kleingedruckten kann Fallstricke beinhalten, die Ihnen langfristig teuer zu stehen kommen können.

Welche Nachteile entstehen Ihnen durch einen Wechsel der PKV für Beamte?

Bei privaten Krankenversicherungen spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle:

Ihr Einstiegsalter
Ihr Gesundheitszustand

Durch einen Versicherungswechsel wird natürlich Ihr aktuelles Einstiegsalter zur Beitragskalkulation herangezogen.

Ebenso bedeutend ist allerdings Ihr Gesundheitszustand. In diesem Punkt müssen Sie beim Krankenversicherungswechsel äußerst genau sein, da Ihr Gesundheitszustand von Ihrem zukünftigen Versicherer neu bewertet wird. Somit gilt auch die „vorvertragliche Anzeigepflicht“. D.h. Sie sind verpflichtet alle ärztlichen Diagnosen im abgefragten Zeitraum des Vertrages anzugeben.

Zu diesem Zweck empfehle ich Ihnen sämtliche Rechnungen von Heilbehandlern der letzten Jahre durchzugehen und jede einzelne Diagnose aufzulisten. Genau diese müssen Sie auch im Antrag angeben.

Dadurch kann es natürlich beim neuen Krankenversicherer zu Risikozuschlägen kommen, die einen Wechsel für Sie unattraktiv machen.

Nehmen Sie dann unbedingt Abstand vom Wechsel, bevor Sie unvollständige oder falsche Angaben bei den Gesundheitsfragen machen. Diese ermöglichen es dem Versicherer später vom Vertrag zurückzutreten. Finden Sie daraufhin keinen anderen Privatversicherer, der Sie aufnimmt, müssen Sie in den Basistarif wechseln. Dieser entspricht leistungsmäßig der gesetzlichen Krankenkasse und kostet den Höchstbetrag der GKV (abzüglich der Beihilfe). Dies wäre für Sie angesichts der Leistungen und des hohen Beitrages ein klarer Nachteil.

Entscheidend ist bei der Antragsaufnahme also nicht, was Ihnen geraten wird an Diagnosen anzugeben, sondern dass Sie alle Angaben korrekt hinterlegen. Dies unterzeichnen Sie beim Vertragsabschluss. Lesen Sie dazu bitte auch: Welche Gesundheitsangaben sind beim Abschluss einer PKV für Beamte bedeutend?

Fazit

Durch den medizinischen Fortschritt und zahlreichen anderen Faktoren, wird es bei den privaten Krankenversicherungen für Beamte immer wieder zu Beitragsanpassungen kommen.

Entscheidend ist, ob diese sich im Marktdurchschnitt bewegen oder ob Ihre PKV überdurchschnittliche Erhöhungen vornimmt. Dies lässt sich nur feststellen, wenn Sie die Bewertung über einen langfristigen Betrachtungszeitraum vornehmen.

Ein Wechsel lohnt sich meiner Ansicht nach nur, wenn Ihr Privatversicherer anhand der Zahlen in den vergangenen Jahrzehnten die Beiträge deutlicher erhöht hat als die meisten Mitbewerber. Doch selbst dann müssen Sie die Situation in Ruhe analysieren. Ist ein Wechsel aufgrund Ihres Gesundheitszustandes möglich bzw. zu welchen Risikozuschlägen kommt es aufgrund möglicher „Vorerkrankungen“?

Als „Vorerkrankungen“ gelten ausschließlich die Diagnosen auf Ihren Rechnungen. Listen Sie diese deshalb auf und prüfen Sie, welche PKV Sie zu welchen Monatsbeiträgen aufnehmen würde.

Letztlich gilt es natürlich auch die Leistungen zu vergleichen. Verschlechtern Sie sich hinsichtlich der Vertragsinhalte kann Ihnen der Wechsel im Krankheitsfall langfristig teuer zu stehen kommen.

Eine vorschnelle Entscheidung für einen Wechsel aus der Verärgerung über eine Beitragserhöhung Ihrer privaten Krankenversicherung ist daher die schlechteste aller Lösungen.

Lassen Sie sich nicht „verrückt“ machen (auch nicht durch andere Berater, die einen neuen Vertrag abschließen wollen), sondern analysieren Sie in Ruhe die Kennzahlen Ihrer Versicherung und Ihre individuelle Situation.

Ziehen Sie ggf. auch einen Krankenversicherungsexperten für Beamte mit guten Referenzen hinzu, der Ihnen mit seinem Fachwissen zur Seite steht.

Ein ständiger Wechsel der privaten Krankenversicherung lohnt sich für Sie dauerhaft definitiv nicht.

Übrigens: bei den Tarifen der privaten Krankenversicherung für Beamtenanwärter kommt es in der Regel zu keinen Beitragssteigerungen.

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Sven Bruns

Als Experte für Versicherungen für Beamte, teile ich mein Wissen, um Ihnen bei wichtigen Entscheidungen zu helfen.

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