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Alarm in Berlin: Wegen Dienstunfähigkeit geht jeder dritte Beamte in den Vorruhestand

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Alarm in Berlin: Wegen Dienstunfähigkeit geht jeder dritte Beamte in den Vorruhestand

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Der Bericht der Innenverwaltung mit Zahlen aus 2013 stellt Berlin kein gutes Zeugnis aus. Demnach geht jeder dritte Berliner Beamte dienstunfähig in den vorzeitigen Ruhestand, wie eine regionale Zeitung berichtet. Die sowieso dünne Personaldecke der Verwaltungen und Behörden in der Hauptstadt wird somit noch stärker belastet, was sich wiederum belastend auf die diensthabenden Beamtinnen und Beamten auswirkt. Diese negativen Entwicklungen dauern seit vielen Jahren in Berlin unverändert an und wurden von entscheidenden Stellen nicht richtig beachtet, was Experten nun bemängeln.

Beim vorzeitigen Ruhestand ist Berlin Schlusslicht

Allein die Tatsache, dass jeder dritte Beamte in Berlin in den Vorruhestand geht, ist schon besorgniserregend. Im Vergleich zu anderen Bundesländern wird dieser eklatante Zustand aber noch erdrückender. Andere Stadtstaaten, wie Hamburg oder Bremen, schneiden vergleichsweise viel besser ab, was die nackten Zahlen anbelangt. Wo es in Berlin 31 Prozent krankheitsbedingte Vorruheständler sind, liegen die Hamburger bei 14 Prozent – und die Bremer sogar nur bei 11,5 Prozent – vorzeitig ausscheidenden Beamten.
Gemessen an diesen Bewertungen liegt Berlin mehr als doppelt so hoch mit seinen Entlassungen aus dem Staatsdienst. Im Übrigen weist auch kein anderes Bundesland so schwindelerregende Zahlen bezüglich des Vorruhestandes aus, wie dies beim Berliner Beamtenstatus der Fall ist.

Mängel in der Berliner Personalwirtschaft

Wenig Personal und hohe Arbeitsbelastungen, die sich schlecht auf die Gesundheit auswirken, fordern nun ihren Tribut, wie der dbb-Landesvorsitzende Frank Becker erläuterte. Klaus Schroeder, der Vorstandsvorsitzende des Gesamtpersonalrates, wird sogar noch konkreter und benennt insbesondere die Arbeitssituation von Lehrern, Polizisten und Feuerwehrleuten als brisant.
Untermauert wird seine Aussage damit, dass mehr als die Hälfte (385) der vorzeitigen Ruheständler aus dem Schuldienst und 165 aus dem Vollzugsdienst kommen. Auch der hohe Altersdurchschnitt von 49,3 Jahren und die vielen Versetzungen sollen für die hohe Quote verantwortlich sein, wie die Innenverwaltung mutmaßt.
Nicht nachvollziehbar ist zu allem Überdruss die Zahl der Ruheständler, die 45-jährig oder jünger den Dienst quittierten. Sie liegt bei 90 Mitarbeitern, die mitten im Leben zum Nichtstun verdammt wurden.

Lösungsansätze zur Minimierung der Berliner Vorruheständler

Ein verbessertes Gesundheitsmanagement soll nun dazu verhelfen, die enorm hohen Zahlen des Vorruhestandes von Beamten in Berlin zu senken. Die aktuellen Pläne der Innenverwaltung werden von anderen Bundesländern längstens erfolgreich angewendet.
Dazugehören unter anderem Überlegungen, länger erkrankte oder als dienstunfähig eingestufte Personalkräfte in anderen vakanten Bereichen einzusetzen und nicht sofort die schnelle Lösung des Vorruhestandes in Erwägung zu ziehen.
Im Durchschnitt ist jeder Beamte sechs Wochen im Jahr krankgeschrieben, was hohe Ausfallzeiten für die jeweilige Dienststelle bedeutet. Auf andauernde Dienstausfälle folgt häufig das Schicken in den Ruhestand. Natürlich kann ein harter Vollzugsjob krankmachen oder eine über Jahre gestresste Lehrkraft möglicherweise die Kraft für weiteres Unterrichten nicht mehr aufbringen. Doch deren Arbeitskraft ist unter Umständen auf anderen Posten überaus wertvoll und gerade im wachsenden Berlin sinnvoll. Die dortigen Behörden und Verwaltungsapparate beklagen seit Jahren eine Unterbesetzung in den Ämtern.
Aus einer praktizierten Umbesetzung resultiert außerdem eine vermittelte Wertschätzung des Beamten, was die Motivation hebt und der Gesundheit dienlich ist. Geschätzte Menschen gehen gerne zur Arbeit und werden seltener krank.
Zudem soll der verheerende Personalabbau gestoppt werden, der in den letzten Jahren große Löcher in die Berliner Personaldecke gerissen hatte. So wurden im öffentlichen Dienst seit 1998 annähernd 60.000 Stellen abgebaut, was nur etwa 106.000 übrig ließ. Davon sind rund 62 Prozent Beamte.
Bis zum Jahr 2018 plant der Senat eine Aufstockung des Personals um 3.000 Vollzeitstellen, was zumindest eine leichte Entlastung der in Berlin tätigen Beamtinnen und Beamten nach sich ziehen dürfte.

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Sven Bruns

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