Mit der Verbeamtung als Lehrer oder Lehramtsanwärter können Sie in eine private Krankenversicherung für Beamte wechseln.
Dabei spielt Ihr Einkommen keine Rolle, da Beamten und Beamtenanwärtern generell die Entscheidung für eine private Krankenversicherung offen steht.
Diese sozialversicherungsrechtliche Sonderstellung wird ausschließlich Landes- und Staatsdienern gewährt.
Selbstverständlich können Sie auch in einer gesetzlichen Krankenversicherung verbleiben, allerdings verlieren Sie mit der Verbeamtung den Anspruch auf die Zahlung des halben Krankenkassenbeitrages durch den Arbeitgeber (Dienstherrn).
Dafür profitieren Sie vom Anspruch auf Beihilfe Ihres Bundeslandes, die jedoch ausschließlich bei einem Wechsel in eine Privatversicherung zu einer spürbaren finanziellen Entlastung führt.
Die Restkostentarife, die Sie als verbeamteter Lehrer ergänzend zur Beihilfe bei einer privaten Krankenversicherung abschließen dürfen, stehen Ihnen bei der gesetzlichen Versicherung grundsätzlich nicht zur Verfügung.
Kein Anspruch auf die Bezahlung des halben Krankenkassenbeitrags als GKV-Mitglied
Bei Angestellten ist der Arbeitgeber verpflichtet 50 Prozent des Krankenkassenbeitrages zu tragen. Sobald Lehrer offiziell zum Beamten oder Beamtenanwärter ernannt werden, entfällt dieser Anteil.
In der GKV kommt dann § 257 SGB V zur Anwendung und damit besteht für verbeamtete Lehrer kein Anspruch auf einen Beitragszuschuss zum Krankenkassenbeitrag.
Daraus lässt sich der Rückschluss ziehen, dass Sie als Landesbeamter als gesetzliches Krankenkassenmitglied Ihren gesamten Beitrag ohne jede Unterstützung selbst zahlen müssen.
Dabei berechnet die GKV die Beiträge nach der Höhe Ihrer Besoldung. Auf diese gilt es den 100-prozentigen Beitrag zu leisten.
Beispiel – Verbeamteter Lehrer in der gesetzlichen Krankenkasse
Ein 30-jähriger Lehrer ohne Nachwuchs wird in NRW verbeamtet und entscheidet sich für die Techniker Krankenkasse. Seine A12 Besoldung liegt bei 3.631 Euro im Monat. Der Beamte zahlt nun 15 Prozent Krankenkassenbeitrag bei der TK inkl. Zusatzbeitrag und 1,525 Prozent Pflegeversicherungsbeitrag auf sein Einkommen. Daraus errechnet sich ein Monatsbeitrag für seine gesetzliche Krankenkasse von 600,02 Euro (Stand 03/17).
Verbeamtete Lehrer dürfen auf jeden Fall zur PKV wechseln
Aufgrund des sehr hohen GKV-Beitrags entscheidet sich unser Lehrer für einen Wechsel in eine private Krankenversicherung.
Durch den Beamtenstatus gilt es zunächst den Beihilfeanspruch zu ermitteln, da nur die Restkosten über eine PKV abgesichert werden müssen. Einem Beamten ohne Kinder steht ein Beihilfesatz von 50 Prozent zu.
Damit gilt es für die weiteren 50 Prozent eine private Krankenversicherung abzuschließen.
Bei der Wahl einer PKV spielt die Besoldung keine Rolle. Entscheidend ist in diesem Fall das Einstiegsalter, die „Vorerkrankungen“ und der Beihilfesatz.
Beispiel – Wechsel unseres Lehrers in eine private Krankenversicherung
Der Abschluss einer privaten Krankenversicherung für Beamte ist für unseren Lehrer unter Berücksichtigung des Beihilfeanspruchs in NRW ab ca. 200 Euro monatlich möglich (Stand 03/17 – keine „Vorerkrankungen“).
Dabei berücksichtigt ist sogar schon der Anspruch auf Wahlleistungen im Krankenhaus (Zweibettzimmer mit Chefarzt) und der Beihilfeergänzungstarif (deckt die Lücken der Beihilfe von Seiten der PKV).
Somit profitiert der Lehrer nicht nur von den zusätzlichen Leistungen in der privaten Krankenversicherung für Beamte, sondern spart auch monatlich rund 400 Euro.
Die Vorteile der privaten Krankenversicherung gelten auch für Lehramtsanwärter
Lehramtsanwärter werden sozialversicherungsrechtlich ebenso behandelt, wie Beamte auf Probe und Lebenszeit.
Dadurch lohnt sich auch für Referendare zumeist bereits der Wechsel in eine private Krankenversicherung.
Beamte auf Widerruf erhalten bei den privaten Krankenversicherungen vergünstigte Tarifkonditionen während der Zeit des Lehramtsreferendariates.
Die beste private Krankenversicherung für Referendare finden Sie durch einen PKV-Vergleich für Lehramtsanwärter.
Fazit
Für die meisten verbeamteten Lehramtsanwärter und Lehrer lohnt sich der Wechsel in eine private Krankenversicherung.
Das Beitragsersparnis gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse ist häufig immens. Hinzu kommt das deutliche Leistungsplus der PKV-Tarife.
Dennoch gibt es über 40 Anbieter im Bereich der privaten Krankenversicherungen. Welcher Tarif bei dieser großen Auswahl am besten zu Ihnen passt, gilt es herauszufinden.
Anstatt dabei nur auf Testergebnisse zu vertrauen, ist es für angehende Lehrer empfehlenswert einen neutralen Krankenversicherungsvergleich anzufordern.
Ein solcher Vergleichsrechner unterstützt Sie bei Ihrer Versicherungswahl. Sie lernen die Vor- und Nachteile der einzelnen Angebote im Detail kennen und können auf diese Weise bewerten, welche Leistungen für Sie besonders bedeutend sind.