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Was kostet eine private Krankenversicherung für Beamte?

Kostenloser Krankenversicherungsvergleich für Beamte

Was kostet eine private Krankenversicherung für Beamte?

Die Kosten einer privaten Krankenversicherung für Beamte hängen von verschiedenen Kriterien an:

  • Ihr Einstiegsalter
  • Ihr Beihilfesatz
  • Ihr Gesundheitszustand
  • Ihre Leistungswünsche

Da es sich um individuelle Faktoren handelt, lässt sich nicht genau sagen, welche Kosten für eine private Krankenversicherung (PKV) auf Sie zukommen. Diese können Sie sich jedoch hier unverbindlich errechnen lassen.

Damit Sie sich ein hervorragendes Bild hinsichtlich der Monatsbeiträge als Beamter in der PKV machen können, möchte ich Ihnen in diesem Artikel die Kosten anhand zahlreicher Beispiele aufzeigen.

Mein Name ist Sven Bruns und ich berate seit über 18 Jahren Beamte, Beamtenanwärter und Referendare unabhängig im Bereich der privaten Krankenversicherungen.

Sollten bei Ihnen Fragen aufkommen, schreiben Sie mir gerne eine E-Mail an: svenbruns@versicherungsvergleich-beamte.de.

Mit welchen Kosten müssen Sie als Beamter in einer privaten Krankenversicherung rechnen?

Schauen wir uns anhand einiger Beispiele an, welche Beiträgen auf Beamte in der privaten Krankenversicherung zukommen.

Beispiel 1: Realschullehrerin aus Nordrhein-Westfalen

Anja steht vor der Verbeamtung auf Probe als Realschullehrerin in Nordrhein-Westfalen. Sie ist 26 Jahre alt, hat keine Kinder und erhält eine A12 Besoldung Stufe 4 (3.931,13 Euro im Monat).

Eine private Krankenversicherung für Beamte kostet Anna ca. 265 Euro – 367 Euro im Monat (je nach Tarif).

Beispiel 2: Finanzbeamter aus Baden-Württemberg

Simon ist 34 Jahre alt und wird in Kürze Finanzbeamter in Baden-Württemberg. Seine Besoldungshöhe liegt bei 3.245,03 Euro im Monat (A10, Stufe 1). Simon hat zwei Kinder und ist verheiratet.

Eine PKV für Beamte kann Simon für rund 212 Euro – 288 Euro im Monat abschließen (je nach Tarif).

Beispiel 3: Professorin aus Bayern

Nina hat eine Professorenstelle in Bayern angenommen. Sie ist 43 Jahre alt, hat 1 Kind und erhält eine W2 Besoldung in Höhe von monatlich 6.268,46 Euro.

Der Beitrag für eine private Krankenversicherung liegt bei Nina bei ca. 321 Euro – 467 Euro im Monat (je nach Tarif).

Beispiel 4: Duales Studium in Schleswig-Holstein

Elias (23 Jahre – kinderlos) beginnt ein Duales Studium als Beamter auf Widerruf in Schleswig-Holstein. Während der Anwärterzeit wird ihm eine Besoldung in Höhe von 1.394,56 Euro ausgezahlt.

Die Koste für eine private Krankenversicherung für Beamtenanwärter belaufen sich auf rund 77 Euro – 140 Euro im Monat (je nach Tarif)

Beispiel 5: Lehramtsreferendarin aus Sachsen-Anhalt

Nicole startet bald als Lehramtsanwärterin. Sie ist 29 Jahre alt und hat zwei Kinder. Ihre monatliche Besoldung als Referendarin liegt in Sachsen-Anhalt bei 1.484 Euro.

Für Nicole liegen die Beiträge für eine privaten Krankenversicherung im Referendariat bei 68 Euro – 120 Euro im Monat (je nach Tarif).

Wichtige Anmerkung:

Bei allen Berechnungen wurde bei den Leistungen der privaten Krankenversicherungen für Beamte bereits ein Einbettzimmer mit einer privatärztlichen Behandlung im Falle eines stationären Krankenhausaufenthaltes und der Beihilfeergänzungstarif berücksichtigt. „Vorerkrankungen“ wurden nicht einbezogen.

Aufgrund von medizinischen Diagnosen der letzten Jahre können die privaten Krankenversicherer Mehrbeiträge verlangen. Aus diesem lässt sich Ihr persönlicher Monatsbeitrag nicht aus den obigen Beispielen ableiten. Allerdings können Sie sich Ihre individuellen Kosten hier kostenfrei berechnen lassen.

Wie errechnen sich die Kosten einer privaten Krankenversicherung für Beamte?

Zu Beginn des Artikels hatte ich bereits die grundlegenden Faktoren zur Berechnung der Beiträge in einer PKV für Beamte benannt.

Diese möchte ich Ihnen im Detail erläutern. Bitte beachten Sie dabei, dass die Höhe Ihrer Einkünfte keinerlei Relevanz für die Berechnung der Kosten einer privaten Krankenversicherung haben.

Folgende Kriterien sind entscheidend:

Ihr Einstiegsalter

Bei den privaten Krankenversicherungen gilt: „Je jünger Sie einsteigen, desto günstiger sind die Beiträge“.

Bei Beamten gilt zwar dieser Grundsatz ebenfalls, dennoch ist das Einstiegsalter nicht so relevant, wie beispielsweise in der PKV für Selbstständige. Dies liegt am Beihilfezuschuss, den Beamte, Beamtenanwärter und Referendare erhalten. Dadurch zahlen Sie nicht den kompletten Beitrag selbst, sondern müssen über die private Krankenversicherung nur die Restkosten gegenüber Ihrem Beihilfeanspruch versichern.

Aus diesem Grund lohnt sich bei Beamten oftmals auch noch eine private Krankenversicherung in einem höheren Einstiegsalter.

Ihr Gesundheitszustand

Der Gesundheitszustand ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Ermittlung der Kosten einer privaten Krankenversicherung für Beamte überhaupt.

Durch medizinische Diagnosen kann es zu individuellen Beitragssteigerungen kommen. Aus diesem Grund können Ihre persönlichen Kosten deutlich vom eigentlichen Beitragssatz abweichen.

Bitte beachten Sie dabei:

Gerade in diesem Punkt kommt es meiner Erfahrung nach häufig zu Missverständnissen. Mit „Vorerkrankungen“ sind aus versicherungsrechtlicher Sicht nicht ausschließlich schwerere Diagnosen gemeint, wie beispielsweise eine Diabetes Erkrankung oder Multiple Sklerose.

Vertraglich sind Sie verpflichtet ALLE medizinischen Diagnosen in den abgefragten Zeiträumen anzugeben. Diese Zeiträume sind in den Anträgen der Krankenversicherungen festgelegt.

In der Regel gilt:

  • im ambulanten Bereich müssen die Diagnosen der letzten 3 Jahre angegeben werden
  • die letzten 5 Jahre bei stationären Krankenhausaufenthalten sind verpflichtend zu benennen
  •  3 – 10 Jahre wird bei Psychotherapien rückwirkend gefragt (je nach Gesellschaft)
  • chronische Krankheiten, fehlenden oder veränderte Organe, etc. müssen bei den meisten PKV‑Unternehmen ohne zeitliche Begrenzung angegeben werden

Hinzu kommen noch weitere Gesundheitsfragen, beispielsweise auch aus dem zahnmedizinischen Bereich.

Da die Versicherer im laufenden Vertrag prüfen können, ob Sie diese sogenannte „vorvertragliche Anzeigepflicht“ eingehalten haben (also alle medizinischen Diagnosen benannt haben), sollten Sie unbedingt sehr genau sein bei Ihren Angaben im Vertrag.

Fehlende oder falsche Angaben können zu einem Kündigungsrecht Ihres Vertrags durch den Versicherer führen.

Die vor Vertragsabschluss angegebenen Diagnosen bewerten die Versicherer und haben die Möglichkeit dafür individuelle Mehrbeiträge (Risikozuschläge) zu verlangen, die zu den eigentlichen Kosten der PKV hinzukommen.

Mehrbeiträge werden von vielen Versicherern beispielsweise schon für eine Migräne, wiederholte Rückenschmerzen, bestimmte Sportverletzungen oder Hauterkrankungen verlangt.

Tipp:

Damit Sie nach dem Vertragsabschluss nicht von einem Angebot mit deutlich höheren Beiträgen durch Risikozuschläge überrascht werden, ist es sehr sinnvoll schon vor der Entscheidung für eine private Krankenversicherung für Beamte mögliche Mehrbeiträge ermitteln zu lassen.

Durch eine anonyme Risikoprüfung ist dies bei den meisten Krankenversicherungsgesellschaften möglich.

Dies ist deshalb so bedeutend, da die verschiedenen Versicherer die medizinischen Diagnosen oftmals sehr unterschiedlich bewerten. Es ist möglich, dass einige Versicherer einen höheren Mehrbeitrag von Ihnen verlangen, während andere nur geringe Risikozuschläge einfordern und vielleicht wieder andere Gesellschaften gar keine Mehrkosten berechnen.

Durch die anonyme Risikoprüfung können Sie das Preis- Leistungsverhältnis der einzelnen Tarifangebote für Beamte auf Ihre persönliche Situation hin prüfen und wissen schon vor der Wahl einer Krankenversicherung, welche Beiträge exakt auf Sie persönlich zukommen.

Gerne erstelle ich Ihnen einen unabhängigen Krankenversicherungsvergleich kostenfrei unter Berücksichtigung Ihrer individuellen medizinischen Diagnosen.

Ausschließlich ein Vergleich, der bereits Ihre individuelle Situation berücksichtigt hilft Ihnen weiter und bietet Ihnen die optimale Entscheidungshilfe, um die beste private Krankenversicherung für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Ihr Beihilfesatz

Beamte, Beamtenanwärter und Referendare haben einen Anspruch auf die individuelle Beihilfe.

Die individuelle Beihilfe beteiligt sich an den anfallenden medizinischen Kosten. Dabei ist es egal, ob Sie zur Vorsorge gehen oder aufgrund einer Krankheit, eines Unfalls oder einer Verletzungsfolge eine Behandlung benötigen.

Lediglich die verbleibenden Kosten nach Leistung der Beihilfe müssen über eine private Krankenversicherung abgesichert werden.

Die individuelle Beihilfe und private Krankenversicherung müssen grundlegend zusammen für eine 100-prozentige Abdeckung der anfallenden Kosten darstellen.

Daraus können Sie den Rückschluss ziehen:

Je höher Ihr Beihilfeanspruch ist, desto geringer sind die Kosten der privaten Krankenversicherung für Beamte.

Wie der Begriff „individuelle Beihilfe“ bereits vermuten lässt, passt sich die Höhe Ihres Beihilfeanspruchs im Lebensverlaufs immer Ihrer aktuellen Lebenssituation an.

Die Beihilfesätze sind in den jeweiligen Beihilfeverordnungen (des Bundes und der Bundesländer) festgehalten.

Folgendermaßen können Sie Ihren Beihilfesatz ermitteln:

  • ledige und verheiratete Beamte, Beamtenanwärter und Referendare mit bis zu einem Kind haben einen Beihilfeanspruch von 50 Prozent.
  • ab dem zweiten Kind steigt dieser auf 70 Prozent
  • bei Kindern gilt ein Beihilfesatz von 80 Prozent
  • Pensionäre erhalten unabhängig von der Anzahl der Kinder 70 Prozent von der Beihilfe

In zwei Bundesländern gibt es Ausnahmen:

 Im Bundesland Sachsen haben Beamte bereits ab dem ersten Kind 70 Prozent Beihilfeanspruch und dieser steigt bei zwei oder mehr Kindern auf 90 Prozent.

In Hessen steigt der Beihilfesatz je Kind um 5 Prozent (ausgehend von 50 Prozent). Die maximale Beihilfehöhe liegt in Hessen bei 70 Prozent.  So hat hier ein Beamter mit beispielsweise zwei Kindern einen 60-prozentigen Beihilfeanspruch.

Aufgrund der speziellen Beihilferegelungen im Bundesland Hessen haben ich Ihnen dazu einen kompletten Artikel erstellt: Die Besonderheiten der Beihilfesätze ich Hessen

Schauen wir uns die Beihilfesätze der Beamten aus unseren obigen Beispielen an:

Beispiel 1: Realschullehrerin aus Nordrhein-Westfalen

Anja ist 26 Jahre alt, hat keine Kinder und wird in NRW verbeamtet.

Damit hat Sie einen Beihilfeanspruch von 50 Prozent und die oben genannten Beiträge für die private Krankenversicherung sind für eine Restkostenabsicherung in Höhe der weiteren 50 Prozent errechnet worden.

Beispiel 2: Finanzbeamter aus Baden-Württemberg

Simon ist 34 Jahre alt, hat zwei Kinder und wird in Kürze Finanzbeamter in Baden-Württemberg.

Aus diesen Angaben können wir den Rückschluss führen, dass Simon einen 70-prozentigen Beihilfe-Zuschuss erhält und lediglich 30 Prozent über eine PKV für Beamte absichern muss. Dementsprechend habe ich die obigen Beiträge auch hier ermittelt.

Beispiel 3: Professorin aus Bayern

Nina hat eine Professorenstelle in Bayern angenommen. Sie ist 43 Jahre alt und hat 1 Kind.

Daraus können Sie den 50-prozentigen Beihilfeanspruch ableiten. Für die weiteren 50 Prozent wurde der Beitrag der PKV ermittelt.

im Monat (je nach Tarif).

Beispiel 4: Duales Studium in Schleswig-Holstein

Elias hat einen 50-prozentigen Beihilfesatz, da er kinderlos ist und dementsprechend benötigt er eine private Krankenversicherung über die verbleibenden 50 Prozent. Während der „Ausbildungszeit“ erhält er in der privaten Krankenversicherung für Beamtenanwärter vergünstigte Konditionen.

Beispiel 5: Lehramtsreferendarin aus Sachsen-Anhalt

Da Nicole zwei Kinder hat liegt Ihr Beihilfeanspruch in Sachsen-Anhalt bei 70 Prozent. Auch Sie benötigt eine Restkostenabsicherung in der privaten Krankenversicherung über die anderen 30 Prozent.

Ebenso, wie Beamtenanwärter werden auch Lehramtsreferendaren vergünstigte Konditionen in der PKV für Referendare angeboten.

Tipp:
Kinder müssen nicht privat krankenversichert werden, um den höheren Beihilfeanspruch zu haben. Hier ist der Bezug des Kindergeldes und damit des Kinderzuschlags entscheidend.

Ihre Leistungswünsche

Ein weiterer Faktor in Bezug auf die Kosten einer privaten Krankenversicherung für Beamte stellen Ihre Leistungswünsche dar.

Dabei müssen wir zwischen zwei Punkten unterscheiden:

  • flexible Leistungen, die Sie bei den meisten PKV-Gesellschaften optimal hinzubuchen können
  • tarifliche Leistungsunterschiede (diese sind nicht veränderbar)

Flexible Leistungen

Um bestimmte Leistungen können Sie Ihren private Krankenversicherungsschutz auf Wunsch ergänzen:

  • stationäre Wahlleistungen (Ein- oder Zweibettzimmer mit privatärztlicher Versorgung)
  • Beihilfeergänzungstarif (zum finanziellen Lückenschluss der Leistungsdefizite der Beihilfe)
  • Reha und Kur Tarif
  • Krankenhaustagegeld
  • Pflegezusatzversicherung
  • zusätzliche Altersrückstellung

Bei einigen Gesellschaften ist es nicht möglich jeden Bereich einzeln hin zuzubuchen. So ist bei machen PKV-Unternehmen beispielsweise

So ist beispielsweise das Einbettzimmer im Falle eines Krankenhausaufenthalts bei machen Gesellschaften bereits im Beihilfeergänzungstarif enthalten. Ebenso verfügt nicht jedes Unternehmen über einen gesonderten Reha und Kur Tarif.

Welche Leistungen für Sie sinnvoll sind und wie dadurch die Kosten steigen, können Sie sich im Rahmen eines unabhängigen Krankenversicherungsvergleichs für Beamte kostenfrei errechnen lassen.

Tarifliche Leistungsunterschiede

Auch innerhalb der Beamtentarif in der privaten Krankenversicherung gibt es deutliche Leistungsunterschiede.

Dabei gilt:

Es gibt Tarife bei denen ein günstiger Monatsbeitrag im Mittelpunkt steht und dementsprechend die Leistungen in bestimmten Bereichen eingegrenzt sind bis hin zu Hochleistungstarifen, mit einem höheren Beitrag und zugleich einer sehr umfangreichen Leistungsabdeckung.

Diese Faustformal trifft in den meisten Fällen zu, allerdings gibt es am Markt auch Ausnahmen. Deshalb ist es sehr sinnvoll die verschiedenen Angebote genau zu vergleichen.

Achten Sie dabei nicht nur auf die Unterschiede, die für Sie eventuell im Alltag bereits eine Rolle spielen, wie die Leistungen für Brillen oder Kontaktlinsen.

Gerade die medizinischen Bereiche, in denen es im Falle einer Krankheit, eines Unfalls oder einer Verletzungsfolge sehr teuer werden kann, empfehle ich Ihnen im Blick zu haben.

Dazu gehören beispielsweise:

  • Hilfsmittel (medizinische Geräte)
  • Psychotherapien (ambulant und stationäre)
  • Zahnersatzleistungen (Kronen, Brücken, Inlays, Onlays, Implantate und Prothesen)

Daneben gibt es auch große Leistungsunterschiede z.B. in den Leistungsbereichen:

  • Vorsorgeuntersuchungen
  • Heilmittel (Massagen, Krankengymnastik, Physiotherapien, etc.)
  • Sehhilfen (Brillen & Kontaktlinsen)
  • alternative Heilmedizin (Heilpraktiker, Osteopathen, Chiropraktiker, etc.)
  • Gebührenordnungssätze für Ärzte und Zahnärzte
  • Transportkosten
  • Auslandsreisekrankenversicherung

Es gibt keinen Tarif am PKV-Markt für Beamte der nur Vorteile hat. Ebenso werden Sie bei jedem Angebot auch Nachteile finden. Die Frage ist, welche Vorteile für Sie am wichtigsten sind und mit welchen Nachteilen Sie dauerhaft leben können. Prüfen Sie hier, welcher Tarif am besten zu Ihnen passt.

Steigen die Kosten der privaten Krankenversicherung für Beamte mit Kindern

Eine kostenlose Familienversicherung für Kinder, wie in der gesetzlichen Krankenkasse, gibt es in der PKV für Beamte nicht.

Zunächst gilt es zu klären, ob Sie Ihre Kinder mitversichern müssen oder möchten.

Müssen Sie Ihre Kinder mit in die PKV für Beamte nehmen?

Schauen wir uns an, wann das Sozialversicherungsrecht Sie verpflichtet Ihre Kinder als Beamter mit in die private Krankenversicherung zu nehmen:

  • wenn Ihr Partner oder Ehepartner ebenfalls privat versichert ist
  • wenn Sie als Beamter oberhalb der Versicherungspflichtgrenze verdienen
    UND ZUGLEICH mehr als der Ehepartner verdienen

Nur, wenn einer dieser beiden Punkte zutrifft, müssen Sie Ihre Kinder privat krankenversichern. Ansonsten haben Sie grundsätzlich die freie Wahl, ob Sie Ihren Nachwuchs beim Partner oder Ehepartner in der kostenlosen Familienversicherung belassen oder mit in die PKV nehmen (Ausnahme: In Hessen dürfen Sie Ihre Kinder nur privat versichern, wenn keine Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenkasse möglich ist).

Besteht die Möglichkeit den Nachwuchs in der Familienversicherung zu belassen, gilt:

  • es fallen keine Kosten an
  • die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse gelten

In der privaten Krankenversicherung ist es genau umgekehrt:

  • es fallen Kosten an
  • Sie profitieren für Ihren Nachwuchs vollumfänglich vom Leistungsplus der PKV

Wie teuer sind Kinder in der privaten Krankenversicherung für Beamte?

Kinder haben einen Beihilfeanspruch von 80 Prozent (Ausnahme Sachsen und Hessen – in Sachsen haben Kinder sogar einen Beihilfeanspruch von 90 Prozent. In Hessen gilt für Kinder der identische Beihilfesatz, wie für den Beamten selbst).

Das heißt, nur die verbleibenden Restkosten über 20 Prozent müssen Sie über eine PKV für Beamte absichern.

Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung für Kinder unter 14 Jahren liegen bei 35 Euro – 60 Euro im Monat.

Werfen wir einen Blick auf unsere Beispiele mit Kindern:

Beispiel: Finanzbeamter aus Baden-Württemberg mit zwei Kindern

In unserem Beispiel 2 hat unser Finanzbeamter Simon zwei Kinder. Seine Besoldung liegt in Baden-Württemberg bei 3.245,03 Euro im Monat (A10, Stufe 1).

Somit verdient Simon unter der Versicherungspflichtgrenze (5.775 Euro im Monat). Soweit seine Ehepartnerin gesetzlich versichert ist, können die Kinder dort kostenfrei in der Familienversicherung verbleiben.

Möchte er die Kinder aufgrund der höheren Leistungen dennoch privat versichern kämen pro Kind 35 Euro – 60 Euro im Monat hinzu (je nach Tarif). 

Sein PKV-Beitrag liegt bei 212 Euro – 288 Euro im Monat. Für die beiden Kinder kämen jetzt noch insgesamt 70 Euro – 120 Euro hinzu.

Daraus errechnet sich ein gesamter monatlicher Beitrag in Höhe von 282 Euro – 408 Euro.

Es sei nochmals erwähnt:

Er müsste die Kinder nicht mitversichern, wenn seine Partnerin oder Ehefrau in der gesetzlichen Krankenkasse versichert ist. In diesem Fall können die Kinder auch in der kostenfreien gesetzlichen Familienversicherung bei der Ehefrau bleiben.

Beispiel: Professorin aus Bayern mit einem Kind

Unsere Professorin Nina aus Beispiel 3 hat 1 Kind und verdient 6.268,46 Euro. Damit liegt Ihre Besoldung oberhalb der Versicherungspflichtgrenze und somit muss sie ihr Kind privat krankenversichern (da Sie zugleich auch mehr verdient als Ihr Ehemann).

Damit kommen zu Ihrem PKV-Beitrag in Höhe von ca. 321 Euro – 467 Euro im Monat noch 35 Euro – 60 Euro monatlich für Ihr Kind hinzu.

Somit kommen auf Nina Kosten für die private Krankenversicherung für sich und Ihren Nachwuchs von 356 Euro – 527 Euro im Monat zu.

Wie hoch sind die Kosten in der gesetzlichen Krankenkasse für Beamte?

Die Kosten in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) für Beamte und Beamtenanwärter sind zum Einen von den Einkünften und zum Anderen davon abhängig, ob Sie einen Beihilfe-Zuschuss zur GKV von Ihrem Dienstherrn bekommen oder nicht.

Einen Zuschuss zum Beitrag der gesetzlichen Krankenkasse gibt es für Beamte aktuell nur in neun Bundesländern.

Erhalten Sie diesen Beihilfe-Zuschuss nicht, müssen Sie den 100-prozentigen Beitrag zur gesetzlichen Krankenkasse aus der eigenen Tasche zahlen.

Einen pauschalen Zuschuss von 50 Prozent zur gesetzlichen Krankenkasse erhalten Beamte in folgenden Bundesländern:

  • Baden-Württemberg
  • Berlin
  • Brandenburg
  • Bremen
  • Hamburg
  • Niedersachsen
  • Sachsen
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

Schauen wir uns die Kosten für die gesetzliche Krankenkasse in Bezug auf unsere obigen Beispiele an.

Beispiel 1: Realschullehrerin aus Nordrhein-Westfalen

Anja verdient als Realschullehrerin in Nordrhein-Westfalen in Zukunft 3.931,13 Euro im Monat (A12 Besoldung Stufe 4).

Sie ist bislang bei der Techniker Krankenkasse (TK) versichert und möchte nun wissen, wie hoch der Beitrag für Sie in der gesetzlichen Krankenkasse als Beamtin ist.

Da in NRW keine pauschale Beihilfe angeboten wird, muss Anja bei einem Verbleib als Beamtin in der gesetzlichen Krankenkasse den vollen Beitrag selbst zahlen.

TK-Beitrag für Beamte 15,2 Prozent + 2,3 Prozent Pflegepflichtversicherung = 17,5 Prozent GKV-Beitrag

3.931,13 Euro x 17,5 Prozent = 687,95 Euro im Monat GKV-Beitrag

Vergleich zur privaten Krankenversicherung für Beamte:

In der PKV liegen die Kosten bei ca. 265 Euro – 367 Euro im Monat (je nach Tarif – unter den oben genannten Voraussetzungen). Somit bietet sich in unserem Beispiel der Wechsel für Anja in eine private Krankenversicherung definitiv an, da Sie monatlich rund 320 Euro – 422 Euro spart.

 Beispiel 2: Finanzbeamter aus Baden-Württemberg

Simon erhält als Finanzbeamter in Baden-Württemberg in Zukunft eine A10 Besoldung (Stufe 1). Dadurch erzielt er Einkünfte in Höhe von 3.245,03 Euro im Monat.

Er ist in der Barmer gesetzlich krankenversichert versichert, deren Beitragssatz sich für Beamte auf 16,19 Prozent beläuft. In Baden-Württemberg gibt es die pauschale Beihilfe. Somit übernimmt der Dienstherr die Hälfte des GKV-Beitragssatzes (8,1 Prozent).

Aufgrund der zwei Kinder liegt der Beitragssatz zur Pflegepflichtversicherung bei Simon bei 1,7 Prozent.

8,1 Prozent Beitragssatz Barmer + 1,7 Prozent Pflegepflichtversicherung = 9,8 Prozent

3.245,03 Euro x 9,8 Prozent = 318,01 Euro GKV-Monatsbeitrag

Vergleich zur privaten Krankenversicherung für Beamte:

In der privaten Krankenversicherung liegen die Kosten für Simon bei ca. 212 Euro – 288 Euro im Monat (je nach Tarifwahl – unter den oben genannten Voraussetzungen). Trotz der pauschalen Beihilfe in Baden-Württemberg spart er durch den Wechsel in eine PKV 30 Euro – 106 Euro monatlich und profitiert zudem vom Leistungsplus der privaten Krankenversicherungen. 

Beispiel 3: Professorin aus Bayern

Nina verdient als Professorin 6.268,46 Euro im Monat. Ihr GKV-Beitrag wird allerdings auf den Höchstsatz zur gesetzlichen Krankenversicherung berechnet (5.175 Euro pro Monat im Jahr 2024) berechnet.

Sie ist in der HEK gesetzlich krankenversichert. Der Beitragssatz der HEK beträgt 15,3 Prozent.
Dieser wird gegenüber der Beamtin komplett erhoben, da es in Bayern keinen Beihilfe-Zuschuss für gesetzlich Versicherte Beamte gibt.

15,3 Prozent Beitragssatz zur HEK + 1,7 Prozent Pflegepflichtversicherung (ermäßigter Beitrag, da sie 1 Kind hat) = 17 Prozent

5.175 Euro x 17 Prozent = 879,75 Euro GKV-Beitrag im Monat

Vergleich zur privaten Krankenversicherung:

In einer PKV für Beamte kann Nina sich zwischen rund 321 Euro – 467 Euro im Monat (je nach Tarif – unter den o.g. Voraussetzungen) absichern. Dadurch spart sie durch die Wahl einer privaten Krankenversicherung zwischen ca. 412 Euro – 558 Euro monatlich. Auch in diesem Beispiel macht der Wechsel für die Beamtin on eine private Krankenversicherung definitiv Sinn.

Beispiel 4: Duales Studium in Schleswig-Holstein

Elias könnte in Schleswig-Holstein von der pauschalen Beihilfe profitieren. Deshalb möchte auch er die Beiträge zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung für Beamtenanwärter vergleichen. Seine Besoldungshöhe beträgt in der Zeit als Beamtenanwärter 1.394,56 Euro im Monat.

Der zukünftige Anwärter ist gesetzlich bei der DAK versichert. Der Beitragssatz der DAK beläuft sich auf 15,7 Prozent. Dieser halbiert sich durch die pauschale Beihilfe (7,85 Prozent).

7,85 Prozent x 2,3 Prozent Pflegepflichtversicherung = 10,15 Prozent

1.394,56 Euro x 10,15 Prozent = 141,55 Euro GKV-Monatsbeitrag

Vergleich zur privaten Krankenversicherung:

Eine PKV für Beamtenanwärter kostet Elias 77 Euro – 140 Euro im Monat (unter den oben genannten Voraussetzungen). Je nach Tarifwahl hat auch er eine deutliche Einsparmöglichkeit und selbstverständlich stehen ihm auch schon als Beamtenanwärter alle Leistungsvorteile einer privaten Krankenversicherung zur Verfügung.

Beispiel 5: Lehramtsreferendarin aus Sachsen-Anhalt

Nicole ist in der HKK gesetzlich krankenversichert und verdient im Referendariat 1.484 Euro im Monat.

Sachsen-Anhalt bietet die pauschale Beihilfe nicht an, sodass Nicole den vollen Beitragssatz der HKK von 14,98 Prozent zahlen muss. Hinzu kommen noch die 1,7 Prozent zur Pflegepflichtversicherung (vergünstigter Satz, da sie zwei Kinder hat).

14,98 Prozent + 1,7 Prozent = 16,68 Prozent

1.484 Euro x 16,68 Prozent = 247,53 Euro GKV-Beitrag pro Monat

Vergleich zur privaten Krankenversicherung:

Für Nicole ist eine private Krankenversicherung im Referendariat 68 Euro – 120 Euro im Monat (je nach Tarif – gemäß den oben genannten Voraussetzungen) möglich.

Daraus errechnet sich eine deutlich Kostenersparnis beim Wechsel in eine private Krankenversicherung für Lehramtsreferendare von 127 Euro – 179 Euro monatlich. Die Entscheidung für eine PKV bietet sich somit auch in diesem Beispiel definitiv an.

Wichtiger Hinweis:

Ich möchte zu Ihrer Sicherheit nochmals darauf hinweisen, dass sich die Situation aufgrund individueller Kriterien bei Ihnen völlig anders darstellen kann.

Hier können Sie sich Ihre individuellen Kosten für eine Krankenversicherung für Beamte errechnen lassen.

Fortsetzung folgt in Kürze

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bleiben Sie bitte gesund. Ihr

Sven Bruns

Bitte beachten Sie, dass alle Inhalte, Berechnungen und sonstige Angaben gewissenhaft recherchiert wurden. Dennoch kann ich leider keine Gewähr für die Korrektheit geben. Es kann immer zu Änderungen beispielsweise im Bedingungswerk und in den Beihilfeverordnungen des Bundes und der Bundesländer kommen. Deshalb sind die exakten Bedingungen in jedem Vertragswerk / Bedingungswerk festgehalten. Es empfiehlt es sich zu Ihrer Sicherheit in den Vertragsbedingungen nachzulesen. Dies gilt auch für die jeweilige Beihilfeverordnung. Schauen Sie in die aktuellen Vorgaben Ihrer Beihilfe, um die exakten Lücken benennen zu können. Der Text richtet sich ausdrücklich an alle Geschlechter. Einzig aufgrund der besseren Lesbarkeit verwende ich im Text das Maskulinum „Beamter“ oder „Beamte“. Sollten Sie an einer bestimmten Stelle einen Verbesserungsvorschlag haben, kommen Sie gerne auf mich zu.



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Sven Bruns

Als Experte für Versicherungen für Beamte, teile ich mein Wissen, um Ihnen bei wichtigen Entscheidungen zu helfen.

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