Was beeinflusst die Kosten für die private Krankenversicherung für Beamtenanwärter?
Die Kosten für die private Krankenversicherung für Beamtenanwärter variieren von Person zu Person – sogar wenn es sich um die gleiche Versicherung handelt. Das liegt daran, dass nicht nur die gewählte Versicherungsgesellschaft und der jeweilige Tarif einen Einfluss auf die Kosten der privaten Krankenversicherung für Beamtenanwärter haben. Individuelle Faktoren können den Monatsbeitrag teilweise stark erhöhen. Diese Faktoren sind:
- Ihr Einstiegsalter
- Ihr Gesundheitszustand
- Ihr Beihilfesatz
- Ihr gewünschter Leistungsumfang
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Ihr Einstiegsalter
Anwärter und Referendare haben in der Privatversicherung die Chance auf vergünstigte Konditionen für die Dauer der Anwärterzeit. Dies gilt jedoch zumeist nur bis zum 39. Lebensjahr und auch während dieser vergünstigten Zeit können die Beiträge altersbedingt steigen. Die Versicherungsgesellschaften legen jedoch bereits im Vorfeld fest, um wie viel die Monatsbeiträge bei welchen Altersklassen steigen.
Ihr Gesundheitszustand
Medizinische Diagnosen und stationäre Aufenthalte in Krankenhäusern können den Beitrag Ihrer privaten Krankenversicherung in Form von sogenannten Risikozuschlägen bedeutend anheben. Das müssen keine schweren Erkrankungen wie Diabetes oder Herzfehler sein: Nach der vorvertraglichen Anzeigepflicht müssen Sie alle Erkrankungen, Verletzungen und Unfallfolgen der letzten Jahre angeben. In der Regel gelten folgende Zeiträume:
- Ambulante Behandlungen: 3 Jahre
- Stationäre Krankenhausaufenthalte: 5 Jahre
- Psychotherapie: 3–10 Jahre
Die verschiedenen Gesellschaften behandeln unterschiedliche Diagnosen nicht gleich: Während eine Schilddrüsenunterfunktion bei der einen schon einen Risikozuschlag zur Folge haben kann, wird dieser bei der anderen Versicherung für diese Diagnose nicht erhoben. Durch eine anonyme Risikoanfrage – die wir im Zuge eines Versicherungsvergleichs gerne für Sie durchführen – können Sie schon vor Abschluss herausfinden, wie hoch Ihre individuellen PKV-Kosten ausfallen werden.
Ihr Beihilfesatz
Als Beamtenanwärter haben Sie einen Anspruch auf die individuelle Beihilfe, die von Ihrem Dienstherrn geleistet wird. Die Höhe Ihrer Beihilfe richtet sich nach Ihrer Lebenssituation:
Person | Höhe der Beihilfe |
Referendare mit bis zu einem Kind | 50 % |
Referendare mit zwei oder mehr Kindern | 70 % |
Beihilfeberechtigte Ehepartner | 70 % |
Beihilfeberechtigte Kinder | 80 % |
Ausnahmen gelten bspw. in Hessen.
Die übrigen Kosten decken Sie demnach durch die PKV ab.
Ihre gewünschten Leistungen
Die Auswahl an Leistungen unterscheidet sich bei den unterschiedlichen Versicherungsgesellschaften stark. Deshalb sollten Sie sich in einem ersten Schritt überlegen, welche Leistungen Sie sich wünschen, welche Sie brauchen und welche in Ihrer Situation sinnvoll sind.
Denken Sie daran, dass Sie mit zunehmendem Alter vermutlich mehr Leistungen benötigen werden, als bei erstmaligem Abschluss der Versicherung. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass der Monatsbeitrag steigt, je mehr Leistungen Ihre PKV enthält.
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Beispielrechnungen: Was kostet eine private Krankenversicherung für Beamtenanwärter konkret?
Die Kosten einer privaten Krankenversicherung für Beamtenanwärter variieren je nach obengenannten individuellen Faktoren. In der Regel liegen die Beiträge zwischen 74 € und 150 € pro Monat. Die Beihilfe für Beamte sorgt dafür, dass die Beiträge vergleichsweise niedrig ausfallen. Sie deckt einen Teil (50–70 %) der medizinischen Versorgung ab, wodurch die PKV nur noch den Restbetrag versichern muss.
Anhand der folgenden Beispiele erhalten Sie einen Einblick, wie viel die PKV kosten kann.
Nadine
- 23 Jahre alt
- Nordrhein-Westfalen
- bald Lehramts-Referendarin
- keine Kinder
- keine Vorerkrankungen
- inkl. Einbettzimmer mit Chefarzt
- Beihilfeergänzungstarif
- Beihilfe: 50 %
Eine PKV kostet Nadine rund 77–138 € im Monat.
Pia
- 35 Jahre alt
- Baden-Württemberg
- bald Beamtenanwärterin
- 2 Kinder
- keine Vorerkrankungen
- inkl. Einbettzimmer mit Chefarzt
- Beihilfeergänzungstarif
- Beihilfe: 70 %
Pia zahlt demnach zwischen 82 und 147 € pro Monat für ihre private Krankenversicherung.
Thomas
- 28 Jahre alt
- Bayern
- bald Beamtenanwärter
- keine Kinder
- keine Vorerkrankungen
- inkl. Einbettzimmer mit Chefarzt
- Beihilfeergänzungstarif
- Beihilfe: 50 %
Thomas erwartet ein PKV-Beitrag von 81 bis 169 € pro Monat.
Die Beitragsspanne ergibt sich aus der Tarifwahl. Je teurer, desto mehr Leistungen enthält meistens der jeweilige Tarif.
Sie interessieren sich auch für die gesetzliche Krankenversicherung? In unserem Ratgeber finden Sie alle Informationen zu PKV vs. GKV, den Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung, u. v. m.
Was kostet eine private Krankenversicherung für Beamte auf Probe?
Wenn Sie Beamter auf Probe sind, entfallen die vergünstigten Konditionen, die Sie als Anwärter noch genießen durften. Sie zahlen ab diesem Zeitpunkt also den Volltarif. Damit Sie besser verstehen, was das für Sie konkret bedeutet, haben wir anhand obiger Beispiele den neuen Monatsbeitrag berechnet. Zum Vergleich mit der GKV haben wir die Techniker Krankenkasse als Beispiel verwendet. Die jeweiligen Beiträge unterscheiden sich bei den verschiedenen Versicherungsgesellschaften.
Nadine ist nun 2 Jahre älter, 25 also, und ist Beamtin auf Probe. Ihre Besoldung beläuft sich auf 5.051,74 € im Monat (A13 Vollzeit). Ansonsten hat sich bei ihr nichts verändert. Der PKV-Beitrag liegt für sie jetzt zwischen 272 und 395 €, ist also stark gestiegen. Dennoch spart sie sich im Vergleich zur GKV noch 552–675 €.
Auch Pia hat ihre Anwärterzeit mittlerweile hinter sich, ist Beamtin auf Probe und 37 Jahre alt. Sie wird in die Besoldungsgruppe A11 (Stufe 1) eingestuft, wo sie 3.995,66 € verdient. Sie zahlt jetzt, je nach Tarif, 226–324 €. Auch sie spart sich im Vergleich zur GKV noch bis zu 71-169 € im Monat.
Thomas ist 30 Jahre alt und startet als Beamter auf Probe. Seine Besoldung beläuft sich zukünftig auf 3.415,45 € (A9, Stufe 3). Er zahlt in der PKV demnach 289–398 € und spart sich damit im Vergleich zur GKV noch 240–349 € monatlich.
Tipp
Denken Sie daran, dass die günstigste Option nicht immer die beste ist, insbesondere dann, wenn es um eine langfristige Gesundheitsversorgung geht. Besonders die späteren Kosten als Beamter auf Lebenszeit sind bedeutend, da sie diese länger bezahlen werden als den Beitrag als Beamtenanwärter. Eine sorgfältige Planung schützt Sie später vor unangenehmen Überraschungen.
Hüten Sie sich außerdem vor Locktarifen, die besonders günstige Beiträge anbieten. Diese werden mit der Verbeamtung auf Probe häufig deutlich teurer und die anfänglichen Vorteile lösen sich damit in Luft auf.
Fazit: Was kostet eine private Krankenversicherung für Beamtenanwärter?
Vor der Entscheidung für eine private Krankenversicherung empfehle ich Ihnen, einen individuellen Vergleich errechnen zu lassen. Durch die zahlreichen Faktoren, die die Kosten für eine private Krankenversicherung für Beamtenanwärter beeinflussen, und die vielen Seiten an Vertragswerk, die es bei den unterschiedlichen Versicherungsgesellschaften gibt, kann es für Laien sehr schwierig werden, den Überblick zu behalten.